Motorrad-Schutzkleidung

Wie für nahezu jedes Hobby gibt es auch für Motorradfahrer die entsprechende Ausstattung. Doch während die zu enge Badehose durchaus unangenehm zwickt, ist die falsche Bekleidung beim Schwimmen in der Regel noch kein Sicherheitsrisiko. Anders bei Bikern: Hier ist die Wahl des richtigen Outfits mitunter lebensrettend. Denn als „zweite Haut“ bieten Stiefel, gepolsterte Jacken und Protektoren wichtige Abwehr für die den Gefahren des Straßenverkehrs ansonsten schutzlos ausgelieferten Fahrern auf zwei Rädern. Um dich beim Kauf der geeigneten Schutzkleidung zu unterstützen, haben wir für dich eine Checkliste erstellt.

Safety first!

Schwarze Lederjacke, getönte Sonnenbrille, von Aufnähern übersäte Kutte? Der in Szene-Kreisen noch immer gültige dress code orientiert sich nicht zwangsläufig an modernen Sicherheitsstandards. Dank zahlreicher hochwertiger Produkte und technischen Innovationen ist Coolness und Funktionalität bei Motorradkleidung heutzutage kein Widerspruch mehr. Wenn es um die Schutzkleidung geht, solltest du deine Eitelkeiten aber grundsätzlich hintenanstellen und keinesfalls am falschen Enden sparen. Qualität hat zwar ihren Preis, aber das sollte dir deine Sicherheit allemal Wert sein.

Gesetzlich vorgeschrieben ist in Deutschland laut StVO für Krafträder mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 20 km/h zwar lediglich das Tragen eines geeigneten Helms, dennoch solltest du dich auch hinsichtlich der restlichen Kleidungsstücke bestmöglich schützen.

Handschuhe 

Da die Hände bei einem Sturz meist reflexartig als erstes auf den Boden treffen, lohnen sich verstärkte oder aus Leder gefertigte Handschuhe. Gleichzeitig müssen diese aber auch Beweglichkeit garantieren und Finger und Hände bei Wind und Wetter vor Auskühlung schützen. Gut sitzende Handschuhe erlauben dir, sämtliche Hebel und Knöpfe deiner Maschine schnell und sicher zu bedienen, ohne dass sie deine Hände einschnüren. Bedenke hinsichtlich der Größe auch, dass sich die meisten Handschuhe mit dem Tragen noch ausweiten und wähle deshalb im Zweifel lieber etwas engere Finger als zu weite. Ebenfalls wichtig ist eine verstellbare Abstreif-Sicherung in Form eines Klettverschluss-Riegels am Handgelenk.

Was das Material angeht, gelten Lederhandschuhe allgemein als abriebfester als andere Textilien. Entscheidender als das Material sind jedoch die eingearbeiteten Protektoren, welche die besonders gefährdeten Knöchel zusätzlich schützen.

Stiefel

Unabhängig der Größe des motorisierten Zweirades werden die unteren Gliedmaßen statistisch gesehen bei Unfällen am häufigsten verletzt. Zehen, Füße, Sprunggelenke und Schienbeine bedürfen deshalb des besonderen Schutzes. Zwar sind Cowboy- oder Springerstiefel immer noch deutlich sicherer als Flip-Flops oder Turnschuhe, wirklich effektiven Schutz bieten aber nur spezielle Motorradstiefel mit hohem Schaft und Verstärkungen. Im Idealfall schließen diese direkt an die Protektoren der Motorradhose an. An dickem, abriebfestem und schwer entflammbarem Leder führt kaum ein Weg vorbei. Kostspieligere, atmungsaktive Modelle bieten dank Reflektoren und Nässeschutz zusätzlichen Komfort und Sicherheit.

Wie auch bei den Handschuhen sollte das Schuhwerk eng anliegen, ohne die Füße in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken. Die Sohle sollte festen Stand garantieren und rutschfest sein. Das Bedienen von Gangschaltung und Bremse muss problemlos möglich und die Durchblutung gesichert sein. Bei der Anprobe solltest du unbedingt die passenden Socken berücksichtigen. Auch sollten die Hosenbeine deines Anzugs oder Kombis in den Stiefelschaft passen. 

Jacke und Hose

Motorradbekleidung soll bei einem Sturz schützen und verhindern, dass dein Körper im Fahrtwind auskühlt. Mit Kombi und Anzug stehen dir verschiedene Optionen zur Auswahl. Den größten Widerstand bei einem Unfall bieten Motorradkombis aus Leder, also Einteiler ohne Trennnähte. Bei einer separaten Jacke und Hose sollten beide Teile durch einen Reißverschluss verbunden sein, sodass sie bei einem Sturz nicht verrutschen.

Gute Schutzbekleidung ist an Schultern, Ellenbogen, Unterarm, Knien und Schienbein mit Protektoren ausgestattet. Statt Bekleidung mit integrierten Protektoren kannst du aber auch zu einer speziellen Protektorenweste greifen. Egal, für welche Variante du dich dabei entscheidest, achte beim Kauf von Protektoren immer darauf, dass diese das Prüfsiegel CE-1621 tragen und somit europäische Sicherheitsstandards erfüllen.

Probieren geht über Studieren

Vor dem Kauf von Schutzbekleidung solltest du sämtliche Teile nach Möglichkeit im Fachhandel anprobieren und ausgiebig testen. Wenn du angesichts der großen Auswahl an Produkten und Materialien den Überblick verlierst, nimm eine fachmännische Beratung in Anspruch!

Entscheidend für die Eignung deiner Ausrüstung sind auch Einsatzzweck und -zeit. Mehrtägige Touren stellen ebenso andere Herausforderungen an deine Kleidung wie Temperatur und Witterung. Um bei Wind und Wetter optimal gewappnet zu sein, besitzen viele Biker eine zweite Garnitur an Handschuhen, Stiefeln und Oberkleidung.  

Zusätzlich zu den beschriebenen Kleidungsstücken gibt es eine Vielzahl weiterer mehr und weniger sinnvoller Ausrüstungsgegenständen für Biker. Von der Sturmhaube über Nässeschutz bis hin zu spezieller Unterwäsche – mit dem nötigen Kleingeld in der Tasche kannst du dich von Kopf bis Fuß eindecken. Teurer Schnickschnack oder unverzichtbares Equipment? Dieser Frage widmen wir uns in an selber Stelle in einer zukünftigen Ausgabe unserer Bikernews!


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